12.+13. JULI 2024 • SCHLOSS JÄGERSBURG • BAMMERSDORF/EGGOLSHEIM (Fränkische Schweiz)

Jägersburg

Die Fränkische Schweiz ist berühmt für ihre historischen Gemäuer. Nirgendwo anders in Deutschland liegen ca. 170 Burgen und Schlösser so dicht zusammen wie dort. Schloss Jägersburg wurde als barockes Jagdschloss in den Jahren 1720 - 1724 errichtet. Die Anlage setzt sich zusammen aus dem auf querrechteckigem Grundriß erhebenden Hauptgebäude, einem L-förmigen Nordflügel und einem Südflügel mit angebauter Kapelle. Die drei Bauteile bilden zusammen mit dem Turm und der östlichen Hofmauer eine geschlossene Hofanlage.

Schloss Jägersburg

Nachdem bis zur Säkularisation 1803 der jeweilige Bamberger Fürstbischof Besitzer der Jägersburg war, wechselte die Anlage in den Folgejahren sehr oft den Eigentümer. 1805 wurde es an Benedikt Groß aus Leipzig veräußert, der darin eine Tabakfabrik einrichten ließ, das Schloss aber schon 1816 an den Kunst- und Mineralienhändler Jakob Wächter verkaufte. Nach dessen Tod ging die Jägersburg an den griechischen Oberleutnant Nikolaus Zink über, welcher einige Jahre später nach Texas auswanderte.

Ab 1850 gilt der niederländische Kammerherr Freiherr von Estorff und ab 1860 die Indien- und Ostasienforscher Hermann und Robert von Schlagintweit als Besitzer. 1870 richtete ein Dr. Wildberger eine orthopädische Heilanstalt im Schloss ein, konnte sich aber nicht lange halten. Eine Reihe von Pächtern wirtschaftete Schloss und Garten in den Folgejahren herunter, was zu einer Verwahrlosung der Anlage führte. 1886 renovierten die Erben der Brüder Schlagintweit die Anlage und ließen die Quelle am Rettener Berg fassen.

Schloss Jägersburg

Etwa 1895 erwarb Franz Graf Benzel von Sternau-Hohenau das Schloss und blieb bis etwa 1920 der Eigentümer. Nachdem es im Zweiten Weltkrieg als Lazarett und Flüchtlingslager diente, war von 1943 bis 1954 die Reichsbahn der neue Eigentümer. 1946 pachtete der Caritasverband Bamberg die Jägersburg und betrieb sie zuerst als Lungenheilanstalt und ab 1954 als Altersheim. Betreut wurde das Haus von den Schlesischen Schwestern. Bis 2007 beherbergte das Schloss ein Cartias-Alten- und Pflegeheim. Seit 2011 ist es wieder in Besitz der gräflichen Familie Bentzel.